Sortenkurs

Wer vor einer Auslandsreise Bargeld in fremder Währung tauscht, begegnet oft dem Begriff Sortenkurs. Doch was genau steckt dahinter? Wie unterscheidet sich der Sortenkurs vom bekannteren Devisenkurs? Und warum ist der Kurs an der Wechselstube meistens schlechter als der offizielle Wechselkurs im Internet? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zum Sortenkurs – klar erklärt, praxisorientiert und mit vielen Beispielen aus dem Alltag.


Was ist ein Sortenkurs?

Der Sortenkurs ist der Wechselkurs für Bargeld in Fremdwährung – also für sogenannte Sorten. Er wird verwendet, wenn physisches Geld getauscht wird, z. B.:

  • beim Kauf von Fremdwährungsbargeld vor einer Reise
  • beim Rücktausch von übrig gebliebenen Fremdwährungen

Sortenkurse gelten ausschließlich für den Umtausch von Bargeld in bar – im Gegensatz zu Buchgeld oder elektronischen Transaktionen.


Sorten vs. Devisen – der Unterschied

MerkmalSortenDevisen
FormBargeld (Scheine, Münzen)Buchgeld (z. B. Überweisungen, Konten)
VerwendungReisezahlungsmittelHandel, Überweisungen, Finanztransfers
KursartSortenkursDevisenkurs
Beteiligte AkteureBankkunden, ReisendeUnternehmen, Banken, Institutionen
Handelbarkeitphysischelektronisch

💡 Sorten sind nicht börslich handelbar – Banken bestimmen die Kurse weitgehend selbst.


Sortenkurse: An- und Verkaufskurse

Sortenkurse werden immer in zwei Varianten angegeben:

  1. Sortenankaufskurs:
    Kurs, zu dem die Bank ausländisches Bargeld ankauft (z. B. Rücktausch nach einer Reise)
    → Für den Kunden günstiger
  2. Sortenverkaufskurs:
    Kurs, zu dem die Bank ausländisches Bargeld verkauft
    → Für den Kunden teurer

Beispiel (Stand: hypothetisch):

WährungSortenankaufSortenverkauf
USD (US-Dollar)1 € = 1,02 $1 € = 0,95 $

➡️ Der Unterschied zwischen An- und Verkaufskurs nennt sich Spread – er stellt den Gewinn der Bank dar.


Warum sind Sortenkurse schlechter als Devisenkurse?

Der Sortenkurs ist in der Regel ungünstiger als der Devisenkurs, weil:

  • Kosten für Transport, Lagerung und Versicherung von Bargeld anfallen
  • Risiko von Falschgeld oder Verlust besteht
  • Aufwand für Bargeldlogistik und Filialbetrieb besteht
  • Kursschwankungen zwischen Bestellung und Abholung möglich sind

💡 Besonders seltene Währungen (z. B. thailändischer Baht oder marokkanischer Dirham) haben höhere Spreads.


Wo finde ich Sortenkurse?

Sortenkurse werden von:

  • Banken und Sparkassen
  • Wechselstuben (z. B. Reisebank, Travelex)
  • Online-Währungsdiensten

veröffentlicht – meist auf Websites, Aushängen oder beim Schalter.

💡 Die Kurse variieren je nach Anbieter, Standort und Uhrzeit – ein Vergleich lohnt sich!


Bargeldwechsel in der Praxis

1. Vor der Reise

  • Kurs online prüfen (z. B. bei Hausbank)
  • Vorbestellung möglich (z. B. online reservieren, in Filiale abholen)
  • Wechsel am Flughafen meist teurer

2. Im Urlaubsland

  • Lokaler Umtausch oft günstiger – aber auf Seriosität achten
  • Wechsel nur bei lizenzierten Anbietern oder Banken
  • Nie auf der Straße oder bei inoffiziellen „Money Changers“

3. Nach der Reise: Rücktausch

  • Sortenankaufskurs prüfen – oft deutlich schlechter als Verkaufskurs
  • Nur größere Beträge lohnen sich oft

Gebühren und Kosten

Neben dem Spread erheben viele Banken:

  • Pauschale Wechselgebühr (z. B. 5 € pro Transaktion)
  • Mindestbeträge oder Aufschläge bei kleinen Summen
  • Lieferkosten bei Onlinebestellung ins Haus

💡 Tipp: Gebühren vorher erfragen oder auf Anbieter mit gebührenfreien Angeboten achten.


Sortenkurse vs. Wechselkurse in Apps

Apps wie Revolut, Wise oder N26 bieten oft den echten Devisenmittelkurs – also den Kurs zwischen An- und Verkaufskursen. Dabei fällt:

  • kein Sortenkurs an
  • keine physische Bargeldverwendung
  • Kartenzahlung statt Bargeld → günstiger im Ausland

Häufige Fragen (FAQs)

Was ist ein Sortenkurs?
Ein Wechselkurs, der für Bargeldtransaktionen mit Fremdwährungen gilt – z. B. beim Kauf oder Rücktausch von ausländischen Banknoten.

Warum ist der Sortenkurs schlechter als der Devisenkurs?
Weil beim Bargeld höhere Risiken und Kosten entstehen (z. B. Transport, Lagerung, Sicherheitsaufwand).

Was ist der Unterschied zwischen Sortenankauf und Sortenverkauf?

  • Sortenankauf: Bank kauft Fremdwährungsbargeld vom Kunden
  • Sortenverkauf: Bank verkauft Fremdwährungsbargeld an den Kunden

Wo kann ich Sortenkurse vergleichen?
Bei Banken, Reisebanken, Online-Wechselplattformen – oder über Vergleichsportale.

Wie viel Bargeld sollte ich überhaupt wechseln?
Nur so viel wie nötig – im Ausland sind Kartenzahlungen oft günstiger und sicherer. Bargeld lieber als Notfallreserve.


Fazit: Sortenkurs – wichtig für Reisen, aber teuer bei falscher Planung

Der Sortenkurs ist für alle relevant, die Bargeld in Fremdwährung tauschen möchten – sei es vor einer Reise, am Flughafen oder beim Rücktausch. Dabei lohnt es sich, auf den Unterschied zum Devisenkurs zu achten, die Anbieter sorgfältig zu vergleichen und unnötige Gebühren zu vermeiden. Mit etwas Vorbereitung lässt sich der Umtausch effizient und kostengünstig gestalten – und du startest gut vorbereitet in den Urlaub oder Geschäftstrip.