Die Bausparsumme ist das Herzstück eines jeden Bausparvertrags. Sie definiert die Gesamtsumme, die du später für dein Bau- oder Kaufvorhaben nutzen kannst – bestehend aus eigenen Sparleistungen und dem Darlehen der Bausparkasse. Doch wie hoch sollte die Bausparsumme sein? Wie wird sie berechnet? Und welchen Einfluss hat sie auf deine monatlichen Sparraten, die Zuteilung und die spätere Finanzierung? In diesem Beitrag bekommst du fundierte Antworten und praxisnahe Einblicke – für eine solide Planung deiner Baufinanzierung.
Was ist die Bausparsumme? – Definition
Die Bausparsumme ist der Gesamtbetrag, den ein Bausparer im Rahmen seines Bausparvertrags ansparen und später als Finanzierungsmittel nutzen möchte. Sie setzt sich zusammen aus:
- Eigenem Guthaben (Sparanteil)
- Bauspardarlehen (Darlehensanteil)
Die Bausparsumme ist vertraglich festgelegt und bildet die Obergrenze für die Bausparfinanzierung.
Zusammensetzung der Bausparsumme
| Komponente | Anteil an der Bausparsumme |
|---|---|
| Sparanteil | ca. 30–50 % |
| Darlehensanteil | ca. 50–70 % |
Beispiel bei 50 % Sparanteil:
- Bausparsumme: 50.000 €
- Sparanteil: 25.000 €
- Darlehensanteil: 25.000 €
💡 Die genaue Aufteilung kann je nach Tarifmodell und Bausparkasse variieren.
Warum ist die Bausparsumme wichtig?
- Sie bestimmt, wie viel du insgesamt zur Verfügung hast
- Beeinflusst die monatliche Sparrate
- Legt fest, wie hoch dein späteres Bauspardarlehen sein kann
- Entscheidet, wann dein Vertrag zuteilungsreif wird
- Grundlage für die Beantragung von Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmersparzulage
Bausparsumme & Zuteilung: Wie hängt das zusammen?
Die Bausparsumme spielt eine zentrale Rolle bei der Zuteilung des Vertrags, also dem Moment, in dem du das Darlehen erhalten kannst. Voraussetzungen:
- Mindestsparguthaben erreicht (meist 40–50 % der Bausparsumme)
- Mindestbewertungszahl erreicht (Kombination aus Sparleistung und Zeit)
- Mindestvertragsdauer erfüllt (oft 18–24 Monate)
Je höher die Bausparsumme, desto länger dauert es in der Regel bis zur Zuteilung – außer du sparst entsprechend mehr.
Wie wird die passende Bausparsumme ermittelt?
Faustregel:
Bausparsumme = geplanter Finanzierungsbedarf + Eigenkapitalanteil
Beispiel:
- Hauskosten: 300.000 €
- Eigenkapital vorhanden: 80.000 €
- Bedarf an zusätzlicher Finanzierung: 220.000 €
- → Empfohlene Bausparsumme: ca. 200.000–220.000 €
Einflussfaktoren:
- Geplantes Vorhaben (Bauen, Kaufen, Renovieren)
- Verfügbares Eigenkapital
- Fördermöglichkeiten (z. B. Wohn-Riester)
- Monatliches Sparbudget
Bausparsumme und Sparrate
Die monatliche Sparrate ergibt sich direkt aus der Bausparsumme:
- Je höher die Summe → desto höher die Sparrate (bei gleicher Laufzeit)
- Beispiel (40 % Ansparung in 7 Jahren):
| Bausparsumme | Monatliche Sparrate |
|---|---|
| 30.000 € | ca. 143 € |
| 50.000 € | ca. 238 € |
| 100.000 € | ca. 476 € |
💡 Einige Bausparkassen erlauben flexible Raten – andere setzen Mindestbeiträge voraus.
Anpassung der Bausparsumme
Die Bausparsumme kann in vielen Fällen nachträglich angepasst werden:
- Erhöhung → bei gestiegenem Finanzierungsbedarf
- Reduzierung → zur schnelleren Zuteilung oder bei veränderter Planung
Achtung:
- Anpassung wirkt sich auf Prämienansprüche aus
- Vertragsänderung kann mit Gebühren verbunden sein
Einfluss auf das Bauspardarlehen
- Die Höhe des möglichen Darlehens ergibt sich aus:
- Bausparsumme
- abgezogenem Sparguthaben
- Je höher die Bausparsumme, desto höher das mögliche Darlehen
- Zins und Tilgung werden meist bei Vertragsabschluss festgelegt → Zinssicherheit
Beispiel:
- Bausparsumme: 80.000 €
- Sparanteil: 32.000 €
- → Darlehen: 48.000 € zu festgelegtem Zinssatz
Förderungen in Verbindung mit der Bausparsumme
- Wohnungsbauprämie
- Max. 70 €/Jahr für Ledige, 140 €/Jahr für Ehepaare
- Einkommensgrenze beachten (2024: 35.000 € / 70.000 €)
- Arbeitnehmersparzulage
- Für vermögenswirksame Leistungen in Bausparverträge
- Bis zu 43 €/Jahr
→ Die Bausparsumme muss hoch genug sein, um die vollen Förderbeträge auszunutzen – aber nicht so hoch, dass Zuteilung zu spät erfolgt.
Häufige Fragen (FAQs)
Was bedeutet Bausparsumme einfach erklärt?
Die Bausparsumme ist der Betrag, den du gesamt sparen + leihen willst – sie umfasst dein Guthaben und das spätere Darlehen.
Kann ich die Bausparsumme ändern?
Ja – meist ist eine nachträgliche Anpassung (Erhöhung oder Reduktion) möglich, aber ggf. mit Gebühren verbunden.
Wie hoch sollte meine Bausparsumme sein?
Sie sollte deinem voraussichtlichen Finanzierungsbedarf entsprechen – dabei aber realistisch sparbar bleiben.
Hat die Bausparsumme Einfluss auf Förderungen?
Ja – sie muss hoch genug sein, um Förderbeträge wie die Wohnungsbauprämie optimal auszuschöpfen.
Wann bekomme ich das Bauspardarlehen?
Wenn du einen Teil der Bausparsumme angespart hast (meist 40–50 %) und der Vertrag zuteilungsreif ist.
Fazit: Die Bausparsumme – Fundament für planbare Finanzierung
Die Bausparsumme ist weit mehr als eine reine Vertragsgröße – sie legt fest, wie viel du sparen musst, wann du dein Darlehen bekommst und wie hoch deine Finanzierungsmöglichkeiten ausfallen. Wer sie realistisch und strategisch wählt, kann gezielt auf Eigentum hinarbeiten, staatliche Förderungen nutzen und von niedrigen Darlehenszinsen profitieren. Der Schlüssel: gute Beratung und ein Tarif, der zu deiner Lebensplanung passt.