Ob im privaten Haushalt oder im Unternehmen – Fixkosten bilden das finanzielle Rückgrat der laufenden Ausgaben. Sie fallen unabhängig von der Nutzung, Produktion oder Umsatzhöhe regelmäßig an und müssen auch dann bezahlt werden, wenn keine Einnahmen fließen. Doch was genau sind Fixkosten, wie unterscheiden sie sich von variablen Kosten, und wie kannst du sie kontrollieren oder optimieren? In diesem Beitrag erhältst du einen umfassenden Überblick – mit anschaulichen Beispielen, praktischen Tipps und einer klaren Abgrenzung zu anderen Kostenarten.
Was sind Fixkosten? – Definition
Fixkosten (auch feste Kosten genannt) sind regelmäßig anfallende Kosten, die nicht von der Produktionsmenge oder Nutzung abhängig sind.
Sie bleiben über bestimmte Zeiträume konstant – unabhängig davon, ob etwas produziert oder verkauft wird.
Fixkosten bilden einen wichtigen Bestandteil der Kostenrechnung, Budgetierung und Preisgestaltung.
Merkmale von Fixkosten
- Zeitbezogen: fallen in regelmäßigen Abständen an (monatlich, jährlich)
- Mengenunabhängig: bleiben gleich, egal ob 1 oder 1.000 Stück produziert werden
- Schwer beeinflussbar: z. B. durch langfristige Verträge oder gesetzliche Vorgaben
- Planbar: eignen sich gut zur Budgetierung
Beispiele für Fixkosten im privaten Bereich
- Miete oder Hypothekenrate
- Kfz-Versicherung
- Strom- und Gas-Grundgebühr (nicht Verbrauch!)
- Internet- und Handyverträge
- GEZ-Beitrag (Rundfunkbeitrag)
- Versicherungen (Hausrat, Haftpflicht etc.)
- Mitgliedsbeiträge (Fitnessstudio, Verein)
Beispielrechnung für einen Single-Haushalt:
Fixkostenart | Betrag pro Monat |
---|---|
Miete | 850 € |
Strom Grundgebühr | 10 € |
Internet/Telefon | 35 € |
Versicherungen | 50 € |
ÖPNV-Abo | 49 € |
Gesamt | 994 € |
Beispiele für Fixkosten in Unternehmen
- Gehälter von Festangestellten
- Miete für Geschäftsräume
- Leasingraten für Maschinen oder Fahrzeuge
- Abschreibungen
- Versicherungen
- Zinszahlungen (bei festen Darlehen)
- Lizenzen, Software-Abos
Achtung: Nicht jeder Aufwand ist automatisch ein Fixkostenblock – z. B. Löhne bei Zeitarbeit gelten meist als variable Kosten.
Abgrenzung: Fixkosten vs. variable Kosten
Merkmal | Fixkosten | Variable Kosten |
---|---|---|
Abhängigkeit von Menge | Nein | Ja |
Beispiel | Miete, Gehälter, Versicherungen | Materialkosten, Stromverbrauch |
Veränderlichkeit | kurzfristig eher konstant | direkt proportional zur Leistung |
Steuerung | schwer beeinflussbar | gut steuerbar |
Bedeutung von Fixkosten für die Planung
Im Privathaushalt:
- Grundlage für monatliche Haushaltsrechnung
- Bestimmen den Mindestbetrag, der monatlich verfügbar sein muss
- Zu hohe Fixkosten → Gefahr der Überschuldung
💡 Regel: Fixkosten sollten maximal 50 % des Nettoeinkommens ausmachen
Im Unternehmen:
- Fixkosten bestimmen den Break-even-Point (Gewinnschwelle)
- Wichtige Größe für Deckungsbeitragsrechnung
- Zu hohe Fixkosten → Gefahr bei Umsatzrückgang
Fixkostendegression
Mit zunehmender Produktion verteilen sich Fixkosten auf mehr Einheiten → Fixkosten pro Stück sinken
Beispiel:
- Fixkosten gesamt: 10.000 €
- Produktion:
- 1.000 Stück → 10 € Fixkosten pro Stück
- 2.000 Stück → 5 € Fixkosten pro Stück
Diese Eigenschaft macht Fixkosten bei Massenproduktion wirtschaftlich attraktiv.
Wie lassen sich Fixkosten senken?
- Verträge prüfen und kündigen – z. B. Abos, Mitgliedschaften, Versicherungen
- Tarife vergleichen und wechseln – Strom, Internet, Mobilfunk
- Raum- oder Fuhrparknutzung optimieren – z. B. durch Downsizing bei Geschäftsflächen
- Personal- und Leasingverträge flexibel gestalten – z. B. durch Outsourcing oder variable Lohnbestandteile
- Digitalisierung nutzen – z. B. Software statt Hardware (Cloudlösungen)
Fixkosten im Steuerrecht
Im Steuerrecht werden Fixkosten nicht gesondert betrachtet, sondern fließen als Teil der Betriebsausgaben bzw. Werbungskosten in die Steuererklärung ein.
Beispiele steuerlich relevanter Fixkosten:
- Arbeitszimmer (anteilige Miete, Internet)
- Versicherungen (betrieblich oder beruflich veranlasst)
- Leasingraten für Firmenfahrzeuge
- Lizenzkosten
Häufige Fragen (FAQs)
Alle regelmäßig anfallenden, mengenunabhängigen Kosten wie Miete, Versicherungen, Grundgebühren, Gehälter etc.
Laufende Kosten können auch variable Kosten sein (z. B. Stromverbrauch) – Fixkosten sind nur die konstanten, festen Bestandteile.
Weil sie weiterlaufen, auch wenn keine Einnahmen kommen – was zu Liquiditätsproblemen führen kann.
Einfach alle monatlichen, festen Ausgaben auflisten – z. B. mit einem Haushaltsbuch oder Budgetplaner.
Ja – z. B. Büromiete, Versicherungen, Software-Abos, Steuerberaterkosten etc.
Fazit: Fixkosten im Griff – für finanzielle Stabilität und Planungssicherheit
Fixkosten gehören zu den zentralen Größen der Finanzplanung – sowohl privat als auch geschäftlich. Sie sorgen für Planbarkeit, aber auch für finanzielle Verpflichtung. Wer seine Fixkosten kennt, regelmäßig prüft und bewusst gestaltet, kann Engpässe vermeiden, finanzielle Freiheit zurückgewinnen und zielgerichtet investieren. Sie sind kein Schicksal – sondern eine strategische Stellschraube für deinen finanziellen Erfolg.