Die Altersteilzeit ist eine attraktive Möglichkeit, um den Übergang in den Ruhestand entspannter zu gestalten. Doch Vorsicht: Wer sich nicht gut informiert, kann finanzielle und rechtliche Nachteile erleiden. Damit Ihnen das nicht passiert, zeigen wir Ihnen die 5 häufigsten Fehler bei der Altersteilzeit – und wie Sie diese vermeiden!

Fehler #1: Den falschen Zeitpunkt wählen
Viele Arbeitnehmer denken erst mit 60 oder später über die Altersteilzeit nach – dabei kann sie oft schon ab 55 Jahren beginnen! Wer zu spät handelt, hat möglicherweise keine Möglichkeit mehr, eine Altersteilzeitregelung mit dem Arbeitgeber auszuhandeln.
✅ So vermeiden Sie den Fehler:
- Informieren Sie sich frühzeitig (ab Mitte 50), ob Ihr Arbeitgeber Altersteilzeit anbietet.
- Prüfen Sie, ob Sie die 1080 Tage sozialversicherungspflichtige Beschäftigung innerhalb der letzten fünf Jahre erfüllen.
- Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arbeitgeber, um eine individuelle Lösung zu finden.
Fehler #2: Keine genaue Gehaltsberechnung durchführen
Viele Arbeitnehmer gehen davon aus, dass sie in der Altersteilzeit finanziell gut abgesichert sind. Doch das hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B.:
- Wie hoch der Arbeitgeber-Zuschuss ist (mindestens 20%)
- Ob tarifliche oder betriebliche Zusatzleistungen existieren
- Wie hoch die Rentenversicherungsbeiträge weitergezahlt werden
✅ So vermeiden Sie den Fehler:
- Lassen Sie sich von einem Rentenberater oder Steuerberater eine genaue Berechnung erstellen.
- Prüfen Sie, ob sich das Blockmodell oder Gleichverteilungsmodell finanziell besser für Sie lohnt.
- Planen Sie mögliche Gehaltseinbußen in Ihr Budget ein.
💡 Tipp: Nutzen Sie Online-Rechner der Rentenversicherung oder Ihrer Gewerkschaft, um eine erste Schätzung zu erhalten.
Fehler #3: Das falsche Altersteilzeit-Modell wählen
Es gibt zwei Modelle der Altersteilzeit:
🔹 Blockmodell: Arbeitnehmer arbeitet in der ersten Hälfte Vollzeit und ist in der zweiten Hälfte freigestellt.
🔹 Gleichverteilungsmodell: Die Arbeitszeit wird sofort reduziert (z. B. von 40 auf 20 Stunden/Woche).
Viele wählen das Blockmodell, ohne zu bedenken, dass sie in der Freistellungsphase oft nicht mehr versichert sind, falls der Arbeitgeber insolvent wird.
✅ So vermeiden Sie den Fehler:
- Prüfen Sie, ob Ihr Arbeitgeber eine Insolvenzabsicherung für die Altersteilzeit bietet.
- Überlegen Sie, ob Sie sich mit dem Gleichverteilungsmodell finanziell wohler fühlen.
- Lassen Sie sich von einem Experten beraten, welches Modell besser zu Ihrer Lebenssituation passt.
Fehler #4: Keine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber schriftlich festhalten
Altersteilzeit ist kein gesetzlicher Anspruch, sondern eine freiwillige Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wer sich nur mündlich auf eine Regelung verlässt, geht ein hohes Risiko ein.
✅ So vermeiden Sie den Fehler:
- Lassen Sie sich alle Vereinbarungen schriftlich geben (z. B. Gehaltszuschüsse, Versicherungen, Rentenbeiträge).
- Achten Sie auf betriebliche Regelungen oder Tarifverträge, die Ihre Rechte absichern.
- Falls Ihr Arbeitgeber keine Altersteilzeit anbietet, prüfen Sie Alternativen wie Teilrente oder individuelle Arbeitszeitreduzierungen.
💡 Tipp: Holen Sie sich Unterstützung durch den Betriebsrat oder eine Gewerkschaft, um eine solide Vereinbarung zu treffen.
Fehler #5: Keine Auswirkungen auf die Rente berechnen lassen
Viele Arbeitnehmer denken, dass die Rente durch Altersteilzeit gar nicht oder nur minimal sinkt. Doch das kann ein Trugschluss sein!
🔹 Der Rentenbeitrag in der Altersteilzeit wird oft nur auf 90% des vorherigen Gehalts weitergezahlt.
🔹 Wer vor dem regulären Rentenalter aufhört, muss mit Rentenabschlägen rechnen.
🔹 Es gibt Unterschiede, ob man mit 63 oder erst mit 67 in Rente geht.
✅ So vermeiden Sie den Fehler:
- Lassen Sie sich eine individuelle Rentenauskunft von der Deutschen Rentenversicherung geben.
- Prüfen Sie, ob Sie durch Zusatzbeiträge eventuelle Lücken ausgleichen können.
- Planen Sie frühzeitig, ob eine betriebliche oder private Altersvorsorge notwendig ist.
💡 Tipp: Viele Rentenberatungen sind kostenlos – nutzen Sie diesen Vorteil!
Fazit: Mit guter Planung in die Altersteilzeit starten!
Wer diese 5 Fehler vermeidet, kann die Vorteile der Altersteilzeit maximal ausschöpfen. Der wichtigste Punkt ist eine frühzeitige Planung, um finanzielle Einbußen zu vermeiden und sich optimal abzusichern.
✅ Frühzeitig informieren & mit dem Arbeitgeber sprechen
✅ Exakte Gehalts- und Rentenberechnung durchführen
✅ Das passende Altersteilzeitmodell wählen
✅ Alle Vereinbarungen schriftlich festhalten
✅ Auswirkungen auf die Rente berechnen lassen
💡 Tipp: Wer sich rechtzeitig beraten lässt, kann die Altersteilzeit stressfrei und finanziell abgesichert genießen!